In der Weststadt aktuell berichtete Kai Brunzel, Vorsitzender der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Stadtbezirksrat Weststadt, über eine Veränderung der Verkehrsführung / Ausschilderung für den Radverkehr an der Kreuzung Emsstraße / Haseweg: Grünpfeile für Radfahrer•innen, die von der Emsstraße in den Haseweg einbiegen wollen.
Meine Einschätzung
In Fahrtrichtung Peenestraße …
… bringt das eher gar nichts. Rote Ampel heißt: Man darf nicht über die rote Ampel hinaus fahren. Ist eine Haltelinie davor auf der Fahrbahn (heute: meistens), darf man bei rot nur bis zur Haltelinie fahren.
Blickrichtung zur Peenestraße
Blickrichtung zur Peenestraße
Wie man sieht ist aber schon deutlich vor der Haltelinie der Grünstreifen zu Ende und der Bordstein abgesenkt (siehe auch Google Maps!). Wenn man es als Radfahrer•in bis zum abgesenkten Bordstein geschafft hat biegt man halt nach rechts in Richtung Kiosk ab. Für’s Abbiegen spielt es hier keine Rolle, ob die Ampel gerade grün oder rot ist. Und es ist eh unwahrscheinlich, dass sich Abbieger•innen und Straßenquerer•innen in die Quere kommen. Immerhin, man dürfte nun wohl auch um die rote Ampel herum nach rechts abbiegen 😉
Blickrichtung zur Donaustraße
In Fahrtrichtung Elbestraße …
… sieht es etwas anders aus. Wie man sieht, reicht der Grünstreifen bis über die Haltelinie hinaus. Ohne den Rechtsabbiegepfeil war es also bisher „illegal“, dort bei Rot nach rechts in Richtung Alsterplatz in den Haseweg einzubiegen. Ob das viele gestört hat, wenn sie da denn schon mal waren?
Nun darf man also „rechtlich einwandfrei“ auch, wenn die Verkehrsbehinderungsampel mal wieder auf rot, steht als Radfahrer abbiegen. Ein gewisser Fortschritt.
Allgemein …
Bleiben aber auch für rechtsabbiegende Radfahrer und Radfahrerinnen weiterhin Probleme bestehen.
Die Radverkehrs-Hauptprobleme an dieser Ampel werden aber nicht gelöst:
- Will man als Radfahrer auf der Emsstraße geradeaus über die Kreuzug hinaus fahren muss man an der Verkehrsbehinderungsampel mit warten. Ja, ich weiß, die vielen querenden Schüler und Schülerinnen. Gerade Sonntags morgens um halb 8.
Da steht man dann da und hofft, dass wenigstens ein weiterer Verkehrsteilnehmer … Wird dann wahrscheinlich ein anderer Radfahrer, der in der Gegenrichtung an der roten Ampel … Warum zur Verkehrsverminderung nicht einfach eine „Nur für Anlieger“-Beschilderung gewählt wurde konnte mir bisher noch niemand schlüssig erklären.
- Wie kommt man zum Haseweg, wenn schon ein paar Autos vor der roten Ampel warten?
- Rechts dran vorbeiquetschen? Nicht ganz ungefährlich.
- Links überholen? Dannnnn wird die Ampel natürlich grün, und man kommt nicht wieder in die Schlange hinein.
Aber es gibt ja durchaus auch gelungenere Beispiele für neue Radfahrer-Grünpfeile.
Beispielsweise an der Lechstraße Einfahrt in die Donaustraße bei St. Cyriakus / Autohaus! Da ist der Pfeil ganz eindeutig sinnvoll und ungefährlich, kommt auf der Donaustraße nur alle paar Minuten ein Fahrrad oder Fußgänger entlang. Am anderen Ende der Lechstraße gibt’s leider bisher keinen, evtl. weil da doch sehr viel mehr Rad- und Fußverkehr die Elbestraße entlang herrscht, viele Radfahrer in falscher Fahrtrichtung …
Ich werde darauf achten, wo ich weitere sehe.